Das Pflanzen- und Garten-Lexikon

Mispel Pflanzensteckbrief

mispel (Mespilus germanica)
Mispel (Mespilus germanica)

Pflanze: Mispel (Mespilus germanica)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Gattung: Mispeln (Mespilus)
Synonyme: Mispeln, Mispel Rezepte

Giftigkeit ungiftig
Heilpflanze Heilpflanze
Keine Zierpflanze Keine Zierpflanze
Essbare Pflanze Essbare Pflanze

Die Pflanze

Familie: Rosengewächse (Rosaceae), Ordnung: Rosenartige (Rosales), Klasse: Zweikeimblättrige (Dicotyledoneae), Unterordnung: Bedecktsamer: (Angiospermae), Abteilung; Samenpflanzen (Spermatophyta), Unterfamilie: Kernobstgewächse (Maloideae)

Großstrauch. Im Mittelalter große Bedeutung - heute eher in Vergessenheit geraten.
Höhe: Bis zu 8m (in freiem Wuchs), kann baumartig werden.
Wuchs: Exemplare, die beschattet wachsen, gehen oft in die Breite. Manchmal mehrstämmig, nur bis 3m hoch. Im Normalfall haben wild wachsende Mispeln Dornen - im Gegensatz zu in Kultur gezogenen (dornlos). Die Äste und Stämme neigen zu krummem Wuchs. (Rinde: braunrot, löst sich vom alten holz schuppig ab.)
Zweige und Knospen sind braunrot und filzartig behaart.
Blätter: groß (bis zu 15 cm lang und bis zu 3 cm breit), nur sehr kurz gestielt, ungeteilt, schmal elliptisch (form), wechselständig angeordnet, auf Unterseite behaart und heller als auf Oberseite (dunkelgrün)
Blüten: 3-5cm breit; sitzen einzeln (manchmal zu zweit) an der Spitze der Kurztriebe; 5 Blütenblätter von meist 5 schmalen Kelchblättern (blassgrün) umragt; Zahlreiche Staubbeutel - leuchten rot.
Früchte: wachsen im Sommer zu 2-3 länglichen Gebilden heran; haben 2-5 Steinkerne; fallen auf durch Einzelstellung an der Spitze der Kurztriebe; während des Wachsens wechselt die Farbe (von grün zu bräunlich); im September ausgereift (steinhart und ungenießbar); durch die ersten Fröste teigig - schmeckt dann angenehm säuerlich; 30-50 Jahre Lebenserwartung (relativ kurz); hoher Gerbsäureanteil.

Blüte/Blüten

Blütenfarbe: weiß
Blühdauer: von Mai bis Juni

Vorkommen

warme Lagen (z.B. West-, Mittel- und Süddeutschland), oft in Nähe von Klöstern und wo Römer gesiedelt haben. Hohe Wärmeansprüche - oft auf sonnigen Hängen (Waldrand), in Gebüschen, lichter Laubwald. Lieben gut durchlüftete, steinreiche Böden. Oft Kalkstandorte (nicht darauf angewiesen). Für gutes, kräftiges Wachstum: Licht - im Wald und Schatten bleiben Mispeln klein. Heute ist die Mispel stark gefährdet. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch weit verbreitet. Durch landwirtschaftliche Rodung, Aufforstung und Unkenntnis der Pflanze verdrängt.

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Wissenswertes

Geschichte: stammt aus Vorderasien, Süd- und Südosteuropa; bereits in der Antike von Griechen und Römern kultiviert (wahrscheinlich von Römern nach Deutschland gebracht). Im Mittelalter in ziemlich jedem Klostergarten zu finden (Pflanzenlisten). Früh aus der Kultur verwildert. Heutige Vorkommen gelten als Kulturrelikte.