Das Pflanzen- und Garten-Lexikon

Mäuseschwänzchen Pflanzensteckbrief

maeuseschwaenzchen (Myosurus minimus)
Mäuseschwänzchen (Myosurus minimus)

Pflanze: Mäuseschwänzchen (Myosurus minimus)
Familie: Hahnenfußgewächse (Ranuculaceae)
Gattung: Mäuseschwänze (Myosurus)

Giftigkeit schwach giftig
Keine Heilpflanze Keine Heilpflanze
Keine Zierpflanze Keine Zierpflanze
ungenießbar ungenießbar

Die Pflanze

Blüten einzeln am Ende des Stengels. An den Blüten fällt am meisten die zylindrische Blütenachse auf, die sich gegen Ende der Blütezeit noch stark verlängert und an der bis 50 Fruchtknoten sitzen, die dachziegelig angeordnet sind und dadurch den Eindruck eines "Mäuseschwanzes" erzeugen. Blüten mit 5, gelegentlich mit mehr (bis über 10) Blütenhüllblättern, die 3-4 mm lang werden und hellgrün sind. Sie laufen stengelwärts in einen fast 2 mm langen Sporn aus, der dem Stengel anliegt. Meist nur 6-10 Staubblätter. Aus dem Wurzelstock entspringen meist mehrere kahle, unverzweigte Stengel, die länger als die grundständigen Blätter sind. Grundständige Blätter zahlreich, grasähnlich schräg aufwärts wachsend und meist nur bis 6 cm lang und um 1 mm breit, ganzrandig. April-Juni. 8-15 cm.

Blüte/Blüten

Blütenfarbe: hellgrün
Blühdauer: von April bis Juni

Vorkommen

Braucht kalkfreien und daher zumindest schwach sauren, verschlämmten Lehm oder Tonboden, der immer feucht sein sollte und der zeitweise leicht überflutet sein darf Geht auch auf Rohboden. Besiedelt Ufer, vernässte Wege und Bodenrinnen auf Ödland und an Ackerrändern, vor allem im Tiefland und in den nördlichen Mittelgebirgen mit kalkfreiem Gestein und lehmigen Böden; hier selten und oft unbeständig; sehr selten im Schweizer Jura, im schweizerischen, deutschen und österreichischen Alpenvorland sowie im Burgenland. Fehlt in den Alpen.

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Wissenswertes

Das Mäuseschwänzchen hat seit dem letzten Krieg durch veränderte landwirtschaftliche Anbaumethoden sowie durch die Korrektur von Wasserläufen und die damit verbundene Uferverbauung viele seiner früheren Standorte verloren. Mit einer Neuansiedlung ist kaum zu rechnen.

Allgemeines

Myosurus minimus ist eine kleine, einjährige Pflanze aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Sie wird auch als Kleinste Mäuseschwanz bezeichnet und ist in Europa, Nordafrika und Asien verbreitet.

Die Pflanze wächst bevorzugt auf trockenen, sandigen Böden in offenen Habitaten wie Steppen, Trockenrasen und Dünen. Sie bildet eine grundständige Rosette mit sehr fein geteilten, lanzettlichen Blättern aus, die maximal 2 cm lang werden. Die Blüten erscheinen zwischen April und September und sind unscheinbar, mit winzigen, weißen oder grünlichen Blütenblättern. Auffälliger sind die zahlreichen, langen, fadenförmigen Staubblätter, die der Pflanze ihr charakteristisches Aussehen verleihen und an Mäuseschwänze erinnern.

Die Bestäubung erfolgt durch Insekten, die von den Staubblättern angelockt werden. Die Pflanze vermehrt sich hauptsächlich durch Selbstaussaat und bildet kleine, spindelförmige Samen aus.

Myosurus minimus wird aufgrund ihrer geringen Größe und unscheinbaren Blüten oft übersehen, ist jedoch eine bemerkenswerte Pflanze, die an extremen Standorten überleben kann. Die Pflanze wurde in der traditionellen Medizin als Heilmittel gegen Verdauungsprobleme und zur Schmerzlinderung eingesetzt. Heute hat sie keine medizinische Bedeutung mehr, ist aber aufgrund ihrer seltenen Verbreitung und ihrer Fähigkeit, in schwierigen Umgebungen zu überleben, ein faszinierendes Objekt für Pflanzenliebhaber und Botaniker.